Lustwandel
zum Verhältnis von Psychiatrie und Sexualität
Die Sonderausstellung im MuSeele stellt verschiedene Aspekte der Sexualität dar. Da die sexuelle Entwicklung für das seelische Gleichgewicht des Menschen von besonderer Bedeutung ist, will das MuSeele diese vermehrt thematisieren.
Die neue Darstellung widmet sich auf sehr unkonventionelle Weise zunächst den sexuell übertragbaren Infektionen (STI) wie Syphilis und Aids. Im Kino-Kabuff läuft parallel zur Ausstellung der historische Film „Feind im Blut“.
In der Geschichte der Psychiatrie war die Syphilis von besonderer Bedeutung, da sehr viele Betroffene im Endstadium der Erkrankung schwere psychiatrische Symptome (Wahn, Depression, Demenz) zeigten und somit eine zahlreiche Klientel der psychiatrischen Anstalten ausmachten. Erfolgreiche Behandlungen ab den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts ließen das trostlose Bild allmählich aus den Anstalten verschwinden.
Weitere Themen wie Masturbation, Homosexualität, Eugenik, sexueller Missbrauch werden bearbeitet und Beiträge von Magnus Hirschfeld, Sigmund Freud, Eduard Fuchs, Wilhelm Reich u. a. werden vorgestellt.
Alle unerschrockenen Besucher sind herzlich eingeladen, ohne Vorurteile sich den mitunter heiklen Themen und Exponaten zu widmen.